Getriebezentrum Rhein Main
Der Ratgeber

Getriebearten – Der Unterschied zwischen Schalt- und Automatikgetrieben

Getriebearten – Der Unterschied zwischen Schalt- und Automatikgetrieben
Inhalt des Artikels

Nur den Hebel auf „Drive“ stellen und Gas geben: Was dem einen wie ein purer Luxus vorkommt, ist für den anderen Autofahrer absolute Langeweile auf der Straße. Automatikgetriebe sind jedoch längst nicht mehr nur dem faulen Autofahrer vorbehalten und finden sich in immer größerer Vielfalt auf dem Automarkt.

Doch was unterscheidet diese Getriebearten eigentlich? Welche Stärken und Schwächen besitzen sie? Und welche Getriebeart ist für welchen Fahrer besser geeignet? Diese Fragen beantworten die folgenden Zeilen.

Das Schaltgetriebe: Wirkungsweise und Vorteile

Die Kupplung mit dem linken Fuß treten, mit der rechten Hand den Gang einlegen und die Kupplung gleichzeitig mit dem Gas kommen lassen – so kennen die meisten Autofahrer das Wechseln der Gänge. Dann ist in dem Auto ein Handschaltgetriebe eingebaut, das oft aus zwei Getriebewellen mit mehreren Zahnradpaaren besteht, die seitlich verschiebbar gelagert sind. Pro Gang werden je zwei Zahnräder zusammengebracht.

Dies manuell zu betätigen, ist zwar mehr Aufwand, hat aber auch einige Vorteile. Denn vor allem im Verbrauch kann ein manuelles Schaltgetriebe überzeugen, da es bei guter Fahrleistung einen hohen Wirkungsgrad hat. Zudem ist diese Getriebeart günstig in der Herstellung und verursacht beim Autokauf meist keine höheren Kosten.

Die Automatik: Verschiedene Arten und ihre Eigenschaften

Bei der Automatik entfällt das lästige Kupplungstreten und der manuelle Gangwechsel. Was viele jedoch nicht wissen: Automatikgetriebe ist nicht gleich Automatikgetriebe. Hier wird zwischen verschiedenen Arten unterschieden:

  • automatisiertes Schaltgetriebe

  • stufenloses CVT-Getriebe

  • Wandlerautomatik

  • Doppelkupplungs- oder Direktschaltgetriebe

Automatisierte Schaltgetriebe

Ein automatisiertes Schaltgetriebe ist wie ein manuelles aufgebaut, hier erfolgt die Kupplung und Schaltung lediglich automatisch. Meist ist diese Art preisgünstig, jedoch kann vor allem bei kleinen Wagen die Zugkraftunterbrechung sehr störend sein.

Continuously Variable Transmission

Das stufenlose CVT-Getriebe braucht keinen Schaltvorgang mehr, da hier keine Zahnradpaarungen mehr vorgenommen werden, sondern ein Schubgliederband, Keilriemen, Laschen- oder Lamellenkette hier zwischen Antriebs- und Abtriebswelle vermittelt.

Je nach Hersteller hat das CVT einen anderen Namen: Multitronic, Autotronic, Ecotronic, Variomatic oder Multidrive sind gängige Bezeichnungen. Sein Vorteil: ruckfreie Beschleunigung ohne Zugkraftunterbrechung sowie individuell mögliche Fahrweise – sportlich oder verbrauchsgünstig.

Wandler-Automatik

Als besonders komfortable gilt die Wandler-Automatik – DIE klassische Automatik im Auto. Dahinter steckt eine Flüssigkeitskupplung – der Drehmomentwandler – die den Motor mit dem Getriebe verbindet. Im Leerlauf wird kein Drehmoment an den Motor übertragen (ein wenig schon, das wird oft als das typische Automatikkriechen bezeichnet), beim Gasgeben arbeitet der Wandler als stufenloses Getriebe. Bei diesem Getriebe liegt der Spritverbrauch meist höher als bei Handschaltgetrieben.

Doppelkupplung

Hinter dem Doppelkupplungs- oder Direktschaltgetriebe verstecken sich zwei Teilgetriebe, um die geraden und die ungeraden Gänge zu verwalten. Dadurch wird ein Gangwechsel ohne Zugkraftunterbrechung ermöglicht – denn eine Kupplung schließt, während die andere sich öffnet. Der nächste Gang ist quasi immer schon eingelegt! Der Vorteil: Solch ein Getriebe erhöht den Fahrkomfort, ohne dabei mehr Sprit zu verbrauchen, jedoch sind die Anschaffungskosten deutlich höher.

Tipps: Für wen welches Getriebe am besten geeignet ist

Wer die Wahl hat, hat die Qual – welches Getriebe ist nun das beste? Das Handschaltgetriebe ist vor allem für zügige Autofahrer geeignet. Auch der preisbewusste Fahrer sollte lieber bei der manuellen Schaltung bleiben, spart er Anschaffungskosten und verbraucht weniger Sprit. Zudem wird diese Fahrweise oft noch als „richtiges“ Autofahren bezeichnet – denn der Fahrer hat hier immer noch selbst die Kontrolle.

Der gelassene Fahrer profitiert von automatischen Systemen, gibt aber die Kontrolle an die Technik ab. Im Stop and Go des Stadtverkehrs kann eine Automatik den Fuß extrem entlasten. Häufige Fahrten mit Anhänger oder im Gebirge sind am besten mit einer Wandlerautomatik. Die Kosten sind hier teurer, jedoch der Komfort höher und der Wartungsaufwand sowie Verschleiß kaum vorhanden.