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Abgasuntersuchung: das sollten Sie wissen

Jemand hält Steckt einen Schlauch in den Auspuff
Inhalt des Artikels

Seit mehr als 25 Jahren wird die Abgasuntersuchung in Deutschland durchgeführt. Sie ist eine vom Gesetzgeber vorgeschriebene Überprüfung der Abgasanlage. Durch diese Untersuchung soll die Umweltverschmutzung eingeschränkt werden. Was genau bei einer Abgasuntersuchung gemacht wird und welche Kosten Sie erwarten, erfahren Sie in diesen Beitrag. 

Was ist eine Abgasuntersuchung?

Die Abkürzung „AU“ steht für den Begriff Abgasuntersuchung. Dieser Begriff bezieht sich auf die Abgasuntersuchung, bei der geprüft wird, ob ein Fahrzeug den EU-Vorschriften entspricht.

Was ist die Abgasuntersuchung (AU) – eine Erklärung?

Das deutsche Bundesverkehrsministerium hat bereits im Jahr 2010 entschieden, dass die AU verpflichtend bei der Hauptuntersuchung durchgeführt wird. Schon im Jahr 1985 wurde die Kontrolle der Abgase entschieden. Auslöser für diese Entwicklung war der Dieselgate-Skandal von Volkswagen. Neben den negativen Auswirkungen auf das Vertrauen der Kunden in die Marke hat der Skandal die Regierung dazu veranlasst, den rechtlichen Rahmen für Autoabgase zu überdenken. So sieht das Gesetz vor, dass die Hersteller Auskunft über die genaue Menge der von den Fahrzeugen ausgestoßenen Schadstoffe geben müssen. 

Als Reaktion auf den Abgasskandals sollte auch in der Bevölkerung der Sinn einer Abgasuntersuchung klar geworden sein. Der Umweltschutz und der Wunsch nach möglichst „umweltfreundlichen“ Autos wird auch in der Bevölkerung immer größer. Um sicherzustellen, dass kein Auto die festgelegten Vorschriften überschreitet, wird eine Abgasuntersuchung durchgeführt.

Haupt- und Abgasuntersuchung - wo liegt der Unterschied

Die Abgasuntersuchung ist ein Bestandteil der Hauptuntersuchung. Sie umfasst die Überprüfung des Abgasanlage, um herauszufinden, ob das Fahrzeug verkehrstauglich ist. Meistens wird die AU im Zusammenhang mit dem TÜV gemacht. Während die HU die allgemeine Verkehrstauglichkeit eines Fahrzeuges überprüft, wird bei der Abgasuntersuchung hauptsächlich überprüft, ob es den Umweltvorschriften entspricht. 

So läuft eine Abgasuntersuchung ab

Bevor mit einer Abgasuntersuchung begonnen wird, müssen zunächst alle Fahrzeugdaten erfasst werden. Dazu gehören vor allem Daten wie das Kennzeichen, die Abgasschlüsselnummer und die Identifizierungsnummer, die sogenannte FIN. Nur so können dem Auto später die entsprechenden Abgaswerte zugeschrieben werden.

Nachdem die Daten überprüft werden, wird zunächst eine oberflächliche Kontrolle gemacht. Hier werden erste sichtbare Veränderungen oder auch Schäden überprüft. Hier werden auch veränderte Bauteil wie beispielsweise ein Sportauspuff schneller wahrgenommen. Mängel oder fehlende Luftfilter können schnell ausfindig gemacht werden. Nachdem verschiedene Bauteile einer Sichtkontrolle unterzogen wurden, geht es danach mit der eigentlichen Abgasuntersuchung weiter. Hierbei werden verschiedene Messwerte überprüft. Bei der Untersuchung werden hauptsächlich die Solldaten und die Ist-Daten des Fahrzeugs überprüft. Die Solldaten geben Auskunft darüber, welche Messwerte für dieses Fahrzeug zugelassen sind. Werden diese Messwerte nicht vom Fahrzeughersteller festgelegt, werden als Richtwert gesetzliche Maßstäbe genommen. Die Ist-Daten werden durch einen OBD-Stecker oder anderen Sensoren abgelesen. Zusätzlich werden verschiedene Abgaswerte überprüft. Dazu wird eine Messsonde in den Auspuff gesteckt. Die AU wird lediglich bei einem warmen Motor durchgeführt. Deswegen wird das Auto vor der Messung auf Betriebstemperatur gebracht. 

Ist die Abgasuntersuchung beendet worden, wird zum Schluss nur noch der Bericht der AU ausgedruckt werden. Darin wird unter anderem auch beschrieben, ob das Auto bestanden oder nicht bestanden hat.

Was wird bei der Abgasuntersuchung genau gemessen?

Im Zuge einer AU werden viele verschiedene Messwerte gemessen. Je nach Fahrzeugtyp können sich die gemessenen Werte jedoch unterscheiden. Bei der Abgasuntersuchung werden vor allem folgende Werte überprüft:

  • Kohlenwasserstoff
  • Stickoxide
  • Kohlenmonoxid
  • Rußpartikel (nur bei Diesel)

Wann und wie oft muss eine Abgasuntersuchung durchgeführt werden?

Wann eine Abgasuntersuchung fällig wird und wie oft sie durchgeführt werden muss, hängt vom Fahrzeugtypen ab. Fahrzeuge müssen nach Erstzulassung erst ab denen dritten Jahr zur Abgasuntersuchung. Wann die nächste wieder fällig wird, kann ganz einfach im Fahrzeugschein anhand der Prüfplakette abgelesen werden. 

Wie teuer ist eine AU?

Da eine AU in der Regel in Kombination mit der Hauptuntersuchung durchgeführt wird, können die Kosten dafür unterschiedlich hoch sein. Eine Hauptuntersuchung kostet in den meisten Fällen zwischen 70 und 100 Euro. Die Kosten unterscheiden sich je nach Fahrzeugtyp, -größe und -gewicht. Wer jedoch eine AU gesondert von der HU durchführen lassen möchte, kann von Kosten um die 30 Euro ausgehen. 

Wer führt eine AU durch?

Es gibt verschiedene Prüfungsgesellschaften, die eine AU bzw. eine HU durchführen. Dazu zählen zum Beispiel Unternehmen wie der TÜV, KÜS, GTÜ oder die DEKRA. 

Wer macht eine Abgasuntersuchung?

Die Abgasuntersuchung ist eine der wichtigsten Prüfungen, die Sie an Ihrem Fahrzeug durchführen können. Denn dabei wird geprüft, ob schädliche Emissionen aus dem Auspuffrohr austreten. Doch wer darf eine AU überhaupt durchführen?

In der Regel wird eine AU im Zuge einer Hauptuntersuchung gemacht. Dennoch ist es möglich, eine Abgasuntersuchung bis zu einem Monat vor der HU in einer Werkstatt durchführen zu lassen. Beachten Sie jedoch, dass die AU nicht älter als einen Monat bei der HU sein darf, damit sie anerkannt wird.

Welche Fahrzeuge sind von der AU befreit?

Obwohl die AU gesetzlich für jedes Fahrzeug, sowohl Benziner als auch Diesel, festgeschrieben ist, gibt es einige Ausnahmen. Die folgenden Fahrzeuge sind von der klassischen Abgasuntersuchung befreit:

  • Benziner, die nicht schneller als 50 km/h fahren
  • Benziner mit Erstzulassung vor dem 01.07.1969
  • Dieselfahrzeuge, die nicht schneller als 25 km/h fahren
  • Dieselfahrzeuge mit Zulassung vor 1977

Abgasuntersuchung verpasst, welche Strafen drohen?

Die Frist für die Abgasuntersuchung rückt näher. Doch was passiert, wenn man die AU nicht innerhalb der vorgeschriebenen Frist durchgeführt hat? Grundsätzlich gilt das Überziehen der Frist als Ordnungswidrigkeit. Warten Sie zu lange mit der Untersuchung Ihres Fahrzeugs, müssen Sie mit Strafen in Form eines Bußgeldes rechnen. Je länger Sie im Verzug sind, desto höher fällt die Strafe aus. Laut Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung müssen Sie mit diesen Strafen rechnen:

  • 1 bis 2 Monate: 15 Euro Strafe
  • 3 bis 4 Monate: 25 Euro Strafe
  • 5 bis 7 Monate: 60 Euro Strafe + ein Punkt in Flensburg
  • Ab 8 Monate: 75 Euro Strafe + ein Punkt in Flensburg

Wie Sie sehen, ist das Überziehen der AU eine teure Angelegenheit. Deswegen sollten Sie Ihre Fristen für mögliche Untersuchungen immer im Auge haben und diese niemals vernachlässigen. Nachdem Sie die letzte Untersuchung durchgeführt haben, sollten Sie sich am besten gleich eine Erinnerung für den nächsten Termin erstellen. Somit stellen Sie sich, dass Sie nie wieder eine Untersuchung verpassen.