Getriebezentrum Rhein Main
Der Ratgeber

Getriebespülung versus Ölwechsel – wo liegt der Unterschied?

Einfüllen von Getriebeöl mit Trichter
Inhalt des Artikels

Ein jedes Getriebe unterliegt einem hohen Verschleiß. Auch bei einer sehr umsichtigen Fahrweise lässt sich ein gewisser Abrieb nicht vollkommen vermeiden. Um die Laufzeit zu verlängern, ist ein regelmäßiger Ölwechsel und/oder eine gelegentlich durchgeführte Getriebespülung bei Automatikschaltgetrieben zu empfehlen. Durch diese Maßnahmen tragen Sie dazu bei, dass die Automatik weiterhin geräuschlos und sanft schaltet. Auf diese Weise lassen sich Folgeschäden und teure Reparaturen vermeiden, die durch ein ungünstiges Schaltverhalten wie Schlagen, Klopfen und Ruckeln entstehen.

Die Bezeichnungen „Ölwechsel“ und „Getriebespülung“ werden in der Allgemeinbevölkerung häufig synonym eingesetzt und
miteinander verwechselt. Dabei beschreiben sie unterschiedliche Verfahren. Doch worin genau liegt eigentlich der Unterschied zwischen einem normalen Ölwechsel und einer Getriebespülung? Was passiert bei den beiden Verfahren konkret? Und welche Vorteile hat eine Getriebespülung im Vergleich zum gewöhnlichen Ölwechsel? Diese Fragen möchten wir Ihnen in diesem Ratgeber beantworten.  

 

Was ist ein Ölwechsel?

Ein regelmäßiger Ölwechsel ist bei den meisten Getrieben erforderlich, weil das Getriebeöl nicht unbegrenzt haltbar ist. Die Hersteller geben die Haltbarkeit meist mit etwa fünf Jahren im geschlossenen Gebinde an. Allerdings unterliegt das Getriebeöl ständigen chemischen, thermischen und mechanischen Belastungen.

Der Abrieb der Lager und Lamellenkupplungen gelangt in das Getriebeöl. Durch Überhitzungen wird zudem Ölkohle erzeugt. Durch Kondensat kann auch Wasser in das Getriebeöl gelangen, welches die Schmierfähigkeit herabsetzt und Korrosion begünstigt. Das Getriebeöl altert demzufolge, wodurch der Schaltkomfort nachlässt.

Genau deshalb muss
regelmäßig ein Ölwechsel durchgeführt werden. Dabei wird das alte Öl über die geöffnete Ölablass-Schraube in einen Behälter abgelassen und umweltgerecht entsorgt. Danach kann das frische Getriebeöl eingefüllt werden.  

Was ist eine Getriebespülung?

Bei einer Getriebespülung geht man noch weiter als bei einem Ölwechsel. Es wird nicht einfach nur das Getriebeöl abgelassen, welches im Anschluss neu eingefüllt wird, sondern das gesamte Getriebe einer Reinigung unterzogen. Bei der Spülung werden Filter, Schläuche und Kühler von Abrieben, Verunreinigungen und Kontaminationen mit Glykol gereinigt. Sinn macht eine solche Getriebespülung vor allem dann, wenn Sie Probleme mit Ihrem Automatikgetriebe haben, wie etwa:

  • Verzögerung beim Schalten
  • Ruckeln beim Einlegen des Ganges
  • Schwaches Anfahren
  • Ungewohnte Geräusche
  • Ruckeln und Schaltstöße
  • Vibrationen
  • Kickdown-Probleme
  • Drehzahlunterschiede, die zu Notlauf führen 

Gerade, wenn Sie eine sportliche und offensive Fahrweise an den Tag legen, viel mit hoher Geschwindigkeit auf der Autobahn unterwegs sind und/oder oft mit einem Anhänger fahren, ergibt es Sinn, eine regelmäßige Getriebespülung Ihres Automatikgetriebes durchzuführen.

Getriebespülung versus Ölwechsel – wo liegt der Unterschied konkret?

Häufig werden die Begriffe Getriebespülung und Ölwechsel als Synonyme gebraucht und verwechselt. Dabei gibt es einen eindeutigen Unterschied: Bei einem Getriebeölwechsel wird nur das alte Getriebeöl abgelassen und gegen das neue Öl ausgetauscht. Dabei bleiben aber noch etwa 40 bis 50 Prozent des alten Öls im Getriebe zurück. Dieses Öl mischt sich dann mit dem neuen Getriebeöl. Es sind also weiterhin Ablagerungen und Verunreinigungen im Getriebeöl zu finden.

Bei einer Getriebespülung hingegen können etwa 97 Prozent des Altöls aus dem Getriebe entfernt werden. Somit lassen sich fast alle Schmutzpartikel beseitigen. Zudem wird das komplette Getriebe gereinigt – inklusive sämtlicher Schlauchleitungen, Filter und Kühler. Diese Reinigung des Systems findet bei einem gewöhnlichen Ölwechsel nicht statt.  

Fazit: Die Getriebespülung hat im Vergleich zum Ölwechsel einige Vorteile

Durch Abrieb und Verschleiß geraten im Laufe der Zeit Ablagerungen in das Getriebeöl. Diese stammen zum Beispiel von den Kupplungslamellen. Solche Verunreinigungen können zu einem schlechten Schaltverhalten des Automatikgetriebes führen. Bei einer Getriebespülung werden die Ablagerungen fast vollständig beseitigt, sodass das Getriebe wieder besser schaltet. Zudem lassen sich so spätere Schäden und teure Reparaturen am Automatikgetriebe verhindern. Häufig kann durch die verbesserte Schaltqualität auch der Kraftstoffverbrauch reduziert werden. All diese Pluspunkte sprechen dafür, bei Fahrzeugen mit Automatikschaltung in regelmäßigen Abständen eine Getriebespülung durchführen zu lassen. Mittlerweile können Sie ganz leicht eine Getriebespülung online anfragen.