Getriebezentrum Rhein Main
Der Ratgeber

Kupplung entlüften – was Sie dazu wissen sollten

Mechaniker beugt sich über geöffneten Motorraum
Inhalt des Artikels

Viele Fahrzeugkomponenten funktionieren heutzutage elektrisch. Es gibt aber noch immer drei Bauteile, die noch immer in erster Linie hydraulisch arbeiten:

  1. Bremse

  2. Lenkung (hydraulisch oder elektrohydraulisch)

  3. Kupplung

Genau wie die Bremse und die Lenkung muss auch die Kupplung frei von Luft sein, damit sie fehlerfrei arbeiten kann. Ist es also notwendig, die Kupplung regelmäßig zu entlüften? Und falls ja, wie funktioniert die Entlüftung und kann diese Tätigkeit auch von Autofahrern selbst übernommen werden? Hier finden wir auf diese Fragen eine Antwort.

Ist es notwendig, eine Kupplung zu entlüften?

Bei Funktionsstörungen der Kupplung ist oftmals Luft der Hauptverursacher. Die Kupplung arbeitet nach dem hydraulischen Prinzip und überträgt die Kraft durch eine nicht komprimierbare Flüssigkeitssäule. Da Luft sich im Gegensatz zu Flüssigkeiten komprimieren lässt, kommt es unter anderem zu folgenden Problemen, wenn sich Luft in der Kupplung befindet:

  • Pedalweg verändert sich

  • Die Kupplung hat Trennschwierigkeiten

  • Das Pedal fühlt sich schwammig an

Die Antwort auf die Frage, ob eine Kupplung entlüftet werden muss, lautet daher eindeutig: Ja! Vor allem nach Reparaturen an der Kupplung oder dem Wechsel der Hydraulikkomponenten ist es erforderlich, die hydraulischen Ausrücksysteme zu entlüften.

Kupplung entlüften – selber machen oder in die Werkstatt?

Damit das Entlüften der Kupplung effektiv und schnell über die Bühne gebracht werden kann, sind professionelle Werkstatteinrichtungen erforderlich. Von Vorteil ist ein geeignetes Entlüftungsgerät. Zwar können hydraulische Kupplungskomponenten auch ohne ein solches Gerät entlüftet werden, allerdings gestaltet sich das langwierig. Zudem ist der Erfolg nicht in allen Fällen wie erhofft. Des Weiteren ist ein Auffangbehälter erforderlich, der mit einem durchsichtigen Schlauch versehen ist. Dieser muss wiederum zum Entlüftungsnippel passen. Nur so kann die Hydraulikflüssigkeit sicher aufgefangen werden.

Viele Entlüftergeräte sind mit einer Absaugeinrichtung versehen, um nach dem Entlüftungsvorgang den Füllstand im Ausgleichsbehälter auszugleichen. Grundsätzlich ist es auch für Laien möglich, die Kupplung zu entlüften. Allerdings haben viele Autofahrer nicht die entsprechenden Werkzeuge, um die Entlüftung fachmännisch durchzuführen. Zudem muss beim Entlüften auf hohe Sauberkeit geachtet werden und es ist auf jeden Fall technisches Hintergrundwissen erforderlich. Andernfalls könnten Sie mehr Schaden als Nutzen anrichten. Aus diesen Gründen ist es in unseren Augen besser, die Kupplung vom Profi in der Werkstatt entlüften zu lassen. So ist für ein professionelles Ergebnis garantiert, während die Kosten für das Entlüften überschaubar sind.

Wie funktioniert das Entlüften der Kupplung?

Möchten Sie dennoch Ihre Kupplung selbst entlüften und haben dafür kein professionelles Entlüftungsgerät, sind mindestens zwei Personen erforderlich. Eine Person steht vor und die andere sitzt im Auto. Befolgen Sie dann die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Gegebenenfalls den Kupplungsnehmerzylinder freilegen

  2. Gumminippel und Sicherungsklammer an der Entlüftungsschraube abnehmen

  3. Entlüftungsschraube lockern, aber nicht abschrauben

  4. Durchsichtigen Schlauch an der Schraube anschließen und das Gegenstück in einen Eimer hängen

  5. Bremsflüssigkeitsbehälter abschrauben

  6. Die nächsten Punkte kurz hintereinander so oft wiederholen, bis im Schlauch keine Luft mehr sichtbar ist:

    1. Person vor dem Auto lockert die Entlüftungsschraube noch etwas mehr, um Bremsflüssigkeit abzulassen

    2. Person im Auto tritt auf die Kupplung

    3. Person vor dem Auto dreht die Schraube wieder zu

    4. Person im Auto nimmt den Fuß vom Kupplungspedal

Wichtig ist dabei, dass die Bremsflüssigkeit im Fahrzeug nicht unter das Minimum fällt. Kippen Sie also gegebenenfalls etwas Bremsflüssigkeit nach. Sobald im Schlauch keine Blasen mehr sichtbar sind, schließen Sie die Entlüftungsschraube wieder, bringen den Gumminippel und die Sicherungsklammer an und bauen alle ausgebauten Bauteile im Auto ein. Nun füllen Sie die Bremsflüssigkeit noch bis zum Maximum auf und schließen den Behälter. Heruntergetropfte Bremsflüssigkeit sollte gereinigt werden, weil sie Metall und Gummi angreifen kann. Wichtig ist zudem, die abgelassene Bremsflüssigkeit umweltgerecht in einer Werkstatt oder bei einer entsprechenden Entsorgungsstelle zu entsorgen.