Getriebezentrum Rhein Main
Der Ratgeber

DSG Getriebe: So funktioniert die Doppelkupplung

Schaltknüppel von einem DSG Getriebe
Inhalt des Artikels

DSG, DCT oder PDK – jeder Autohersteller hat eine andere Bezeichnung für das Getriebe. Das DSG ist ein beliebtes Getriebe, welches in vielen Autos verbaut wird. Egal ob Audi, Alfa Romeo oder BMW, mittlerweile bietet fast jeder Autohersteller das Doppelkupplungsgetriebe an. Wir zeigen Ihnen, was Sie alles über das Getriebe wissen müssen und klären viele spannende Fragen!

Was ist ein DSG Getriebe und wofür steht es?

Die Abkürzung DSG steht für „Direktschaltgetriebe“. Das DSG ist ein Doppelkupplungsgetriebe, das automatisch in die verschiedenen Gänge schaltet. Das Automatikgetriebe wurde erstmalig im Jahr 2003 von VW auf den Markt gebracht, obwohl es bereits in den 1930er-Jahren entwickelt worden ist. 

Als Doppelkupplungsgetriebe, abgekürzt DKG, bezeichnet man das Bauteil, welches den automatischen Wechsel zwischen den verschiedenen Gängen ermöglicht. Die Abkürzung DSG stammt also ursprünglich von dem großen Autohersteller Volkswagen. Immer mehr Automarken boten das Doppelkupplungsgetriebe in den eigenen Autos an. Heute verkauft fast jede Automarke das Getriebe unter einem anderen Namen. Bei Audi heißt das Doppelkupplungsgetriebe beispielsweise S tronic, bei Porsche PDK, bei BMW DKG Drivelogic, bei Ferrari und Fiat DCT. Auch andere Hersteller haben eine eigene Bezeichnung für das beliebte Doppelkupplungsgetriebe gefunden.

Wie ist das DSG aufgebaut?

Das Doppelkupplungsgetriebe wurde entwickelt, damit es beim Schaltvorgang zu keinen Verzögerungen mehr kommen kann. Wie es der Name des Getriebes schon verrät, besteht das DSG Getriebe grundsätzlich aus zwei Kupplungen, die zwischen dem Motor und Getriebe angebracht sind.

Wie funktioniert ein Doppelkupplungsgetriebe?

DSG-Getriebe werden über zwei Kupplungen betrieben. Im Gegensatz zu einem normalen Automatikgetriebe mit Drehmomentwandler und Schaltgetriebe hat ein DSG Getriebe, also  zwei Kupplungen. Aus diesem Grund heißt das Getriebe auch Doppelkupplungsgetriebe. Obwohl es sich hier um ein ungleichachsiges Getriebe handelt, ist die Eingangswelle geteilt. Dabei läuft die erste Welle mit den Gängen 1, 3 und 5 durch die zweite  Hohlwelle mit den Gängen 2, 4 und 6. Zu jeder Gruppe gehört eine Kupplung. Schaltmuffen und Kupplungen werden elektrisch betätigt.

Der Grund für den Aufwand ist die Möglichkeit, in der einen Gruppe einen Schaltvorgang auszuführen, während das Drehmoment durch einen Gang der anderen Gruppe übertragen wird. Ohne Schaltverzögerung kann durch gleichzeitiges Einkuppeln der einen und Auskuppeln der anderen Kupplung, mit einem Vorgang fast ohne Verzögerung in den nächsten Gang geschaltet werden.

Wenn man nicht mehr von Hand die Gänge wechseln muss, ist die Zahl möglicher Gänge nach oben offen. Dann ist auch häufigeres Schalten z.B. auf der Autobahn kaum ein Problem. Mit dem Vorteil einer für niedrigen CO₂-Ausstoß äußerst günstigen Übersetzung bei Konstantfahrt.

Wie schaltet man ein Direktschaltgetriebe?

Die Bedienung des Direktschaltgetriebes ist genauso leicht wie bei anderen Automatikgetrieben auch. Wie bei anderen Automatikgetrieben und Schaltgetrieben auch gibt es einen Wählhebel, mit dem man den Schaltvorgang beeinflussen kann. Es gibt verschiedene Möglichkeiten wie beispielsweise das normale Fahren, Rückwärtsfahren oder Parken. Oft gibt es zusätzlich noch die Möglichkeit, in einen Modus zum Berg anfahren zu schalten. Wenn Sie also ganz normal fahren möchten, müssen Sie nichts anderes machen, als den Wählhebel in den richtigen Modus zu schalten. Das Schalten wird dann ganz automatisch vom Getriebe übernommen.

Welche Vorteile hat ein DSG Getriebe?

Ein Doppelkupplungsgetriebe bietet Ihnen unabhängig von dem Autohersteller viele verschiedene Vorteile. Ein modernes Direktschaltgetriebe wiegt im Vergleich zu anderen Getriebearten wenig. Durch die kompakte Bauweise und das leichte Gewicht werden Direktschaltgetriebe häufig in Sportwagen verbaut. Die intelligente Bauweise des Getriebes verhindert Zugkraftunterbrechungen und ermöglicht einen sehr schnellen Wechsel zwischen den einzelnen Gängen. Dadurch kann das Getriebe auch besser beschleunigen als andere Fahrzeuge. Durch den verbauten hydraulischen Wandler sparen DSG Getriebe außerdem bis zu 10 Prozent an Treibstoff ein. DSG Getriebe sind zudem bekannt für eine lange Haltbarkeit und besonders beliebt aufgrund des sportlichen Fahrverhaltens.

Welche Nachteile hat ein DSG Getriebe?

Ein DSG Getriebe hat kaum Nachteile, denn durch die clevere Bauweise weist das Getriebe kaum Mängel auf. Ein großer Nachteil für das Getriebe ist jedoch der Preis. So zahlen Sie für ein DSG Getriebe oft einen Aufpreis von mindestens 1.000 Euro bis zu 2.500 Euro. Auch wenn das Getriebe bereits mit zwei Kupplungen  ausgestattet ist, benötigt das DSG Getriebe häufig noch wenige Sekunden nach dem Einlegen der Wählstufe. Das kann beim Wechseln der Stufen ausgesprochen nervig sein.

Welche Probleme sind bei dem DSG üblich?

Das DSG Getriebe ist ein Automatikgetriebe, und so wie bei jedem anderen Getriebe auch leidet auch dieses über die Jahre unter Verschleiß. Doch auch neben dem normalen Verschleiß eines Getriebes, kommt es zu immer mehr Problemen bei DSG-Getrieben. Dadurch, dass das Getriebe vollautomatisch funktioniert, gibt es verschiedene mechanische Probleme, die dem Auto viele Probleme bereiten können. Diese Probleme treten nicht nur bei den günstigeren Trockenkupplungen auf, sondern immer häufiger auch bei den Nasskupplungen wie etwa denen von VW oder Audi. Schäden in der Mechatronik treten so nicht erst nach einigen Jahren auf, sondern teilweise schon nach drei bis fünf Jahren. Egal ob Ruckeln oder ein Totalausfall des gesamten Getriebes, die Reparatur eines modernen DSG Getriebes ist oftmals genauso teuer wie der Aufpreis, den man für das Getriebe zahlen musste. 

In den vergangenen Jahren musste der große Autohersteller Volkswagen in mehreren Ländern sogar viele Autos wieder zurückrufen, da es Probleme mit den DSG Getrieben gab. Dennoch arbeiten die Autohersteller daran, die kleinen Mängel des Getriebes zu beheben. Achten Sie bei DSG Getrieben immer darauf, dass Sie mit Ihrem Auto regelmäßig zur Wartung gehen. Ein Ölwechsel und sogar eine Getriebespülung sollten durchgeführt werden, um den Verschleiß des Getriebes so gering wie möglich zu halten und um schlimmere Schäden zu vermeiden.

Wo ist der Unterschied zwischen Automatikgetriebe und DSG Getriebe?

Ein Automatikgetriebe schaltet ebenso wie ein DSG Getriebe auch völlig automatisch in die einzelnen Gänge. Im Vergleich zum DSG Getriebe hat dieses jedoch Kupplung, die den Schaltvorgang beschleunigen. Durch die kompakte Bauweise des DSG Getriebes sind die Getriebe wesentlich leichter und sportlicher als die eines normalen Automatikgetriebes. Durch den eingebauten hydraulischen Wandler spart das DSG Getriebe im Vergleich zum Automatikgetriebe wesentlich mehr Sprit. Anders als bei einem Automatikgetriebe kann das DSG Getriebe nicht nur über den Schaltknauf betätigt werden, sondern auch über eine Steuerungsmöglichkeit am Lenkrad.

Auch preislich unterscheiden sich beide Getriebe voneinander. Während ein einfaches Automatikgetriebe die kostengünstigere Alternative ist, müssen Sie bei einem DSG Getriebe zusätzlich einen höheren Aufpreis zahlen.

Fazit: DSG Getriebe - sind sie Ihr Geld wert?

DSG Getriebe bieten Ihnen einen sportliches und komfortables Fahrerlebnis. Doch der Preis des Getriebes hat es in sich und auch die Pflege des Getriebes erfordert mehr Zeit und Aufwand. Das Getriebe ist anfälliger für Probleme und die Reparatur oder die Neuanschaffung ist sehr kostspielig. Dennoch sollen die Getriebe mehr Sprit sparen als andere Getriebe. Ob und für wen sich das Getriebe letztendlich lohnt, muss jeder selbst entscheiden. Denn eins steht fest, kein Getriebe ist frei von Fehlern und Problemen!